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        | Zwischen dem Niedersonthofener See, dem
        Rohrbachtobel und dem Stoffelberg liegen auf einer Fläche von 1362 Hektar, in der
        Meereshöhe von 704 bis 940 Metern 27 Weiler und Einödhöfe, die zum Dorf Memhölz
        gehören. Die 550 Einwohner zählende Ortschaft war bis 1972 selbständige Gemeinde und
        ist seitdem ein Gemeindeteil von Waltenhofen. Memhölz hat eine lange Geschichte. Schon
        um 1200 wurde der Name Memehilt urkundlich genannt. Die 1275 erwähnte, im späten 15.
        Jahrhundert aus Stein neugebaute und in den letzten 100 Jahren zum wiederholten Mal
        renovierte Sankt-Andreas-Pfarrkirche ist eine der schlichten Dorfkirchen, die zur
        Allgäuer Landschaft gehören. Ein spätgotischer Taufstein, im Chorraum eingelassen,
        trägt die Jahreszahl 1475 und zwei Wappen der Patronatsherren. Das Einhorn wurde 1959 in
        das Gemeindewappen genommen. Heute sehen wir es als Emblem bei den örtlichen Vereinen.
        Die kleinen Kapellen der Weiler haben alle ihre Eigenheiten. So besitzt die dicht am See
        gelegene Kapelle von Zellen eine der ältesten Glocken im Allgäu, die im Weiler
        Hupprechts ein originelles bäuerliches Altärchen aus dem Jahr 1669 zu Ehren der
        Pestheiligen Rochus und Sebastian. In der Kapelle Helen wird noch jeden Donnerstag eine
        Messe gelesen und am Gedenktag Johannes Enthauptung das Patroziniumsfest gefeiert. Die liebliche Landschaft mit dem See zog schon immer viele Besucher, darunter
        prominente Gäste, an. Der Fürstabt Roman Giel von Gielsber, der die Sankt-Lorenz-Kirche
        in Kempten baute, ließ sich hier um 1650 eine Sommerresidenz errichten. Sie stand damals
        noch mitten im jetzt stark veränderten See. |  |  
        | Dort, wo jetzt das Gasthaus "Insel" zu finden ist und ein Campingplatz errichtet
        wurde. Der Fremdenverkehr hat in den letzten Jahren an Bedeutung zugenommen. Drei
        Gasthäuser stehen für Bewirtung zur Verfügung. Daneben können Gäste ihren Urlaub auf
        Bauernhöfen, in Pensionen, Ferienhäusern oder in einem Familienerholungsheim verbringen.
        Doch auch Naherholungssuchende kommen gern in die see- und waldreiche Voralpenlandschaft;
        zum Baden, Fischen, Kahnfahrten, Segeln, Golfen und Wandern und im Winter zum Langlaufen
        und Eissport.
 Dem Wanderer bieten sich viele Möglichkeiten. Eine der schönsten und
        interessantesten Routen führt am Familienerholungsheim und dem Wallfahrtskapellchen von
        Schönstatt vorbei, zur Ettliser Höhe, auch Burghalde genannt. Dort erinnert ein
        Gedenkfels - Graben und Wall sind noch erkenntlich - an seine vorgeschichtliche
        Befestigungsanlagen. Memhölz hat seinen ländlichen Charakter bewahrt. Es dominiert nach wie vor die
        Landwirtschaft. Zwar ist die Zahl der bäuerlichen Betriebe stark zurückgegangen, doch an
        der Bewirtschaftungsfläche ging kaum etwas verloren. Die Gewerbetreibenden fallen weniger
        ins Gewicht. Viele Einwohner pendeln zu ihren Arbeitsplätzen in der Umgebung und auch die
        Schüler, vom Erstklässler angefangen, verlassen an den Schultagen Memhölz. 
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        | Selbsthilfe und Gemeinschaftssinn
        wurden von den Memhölzern schon immer praktiziert, damals als noch in Eigenregie Strassen
        und zwei Schulhäuser gebaut wurden und in den letzten Jahren, da man die Pfarrkirche
        renovierte. Sehr rege ist auch das Vereinsleben. Kulturelle Träger im dörflichen
        Geschehen sind die Musikkapelle und der Kirchenchor, die im Verhältnis zur Bevölkerung
        sehr gut besetzt sind. Zwei Vereine haben sich dem Schützensport verschrieben und pflegen
        darüber hinaus, wie auch der Freizeitsportverein und der Sparclub, Geselligkeit.
        Tradition und Gedenken wahrt der Veteranen- und Soldatenverein. Fast jede Familie ist im
        Obst- und Gartenbauverein vertreten und sorgt für Landschafts- und Dorfverschönerung. So
        ist das Dorfleben auch nach der Schul- und Gemeindereform lebendig geblieben. Vor allem
        als Pfarrgemeinde zeigt sich die Dorfgemeinschaft bei der sonntäglichen Begegnung und zu
        anderen Anlässen. |  |   
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